Heilpädagogik (Fortsetzung)
pp. 147-165
in: , Vorlesungen über Psychopathologie des Kindesalters, Berlin, Springer, 1926Abstract
Die weitere Entwicklung hat praktisch dahin geführt, daß den Pflege-und Erziehungsanstalten für Schwachsinnige die aussichtsvolleren Fälle immer mehr entzogen wurden. Den größten Teil ihres Bestandes machen die bildungsunfähigen Idioten aus, die reinen Pflegefälle, die höchstens noch Gegenstand solcher Bemühungen sind, die in das Bereich der SéGuinschen Gehorsams- und Ordnungsgewöhnung fallen. Was an bildungsfähigen Elementen Aufnahme findet, weist zumeist körperliche Mängel und Fehler auf, wie Bettnässen, Lähmungen und andere Gebrechen, die eine dauernde Pflege erfordern, oder aber schwere seelische Regelwidrigkeiten, wie schwere Unruhe, Gereiztheit und Stimmungsschwankungen, zu deren Behandlung die Voraussetzungen nur in einer Anstalt gegeben sind. Auch der Grad der Bildungsfähigkeit der Kinder ist zumeist so gering, daß die Förderung zu einem gewissen Grade von Selbständigkeit im späteren Leben nicht erhofft werden kann.