Vom Unverbindlichen und vom Verbindlichen
pp. 199-209
in: , Vorlesungen über Psychopathologie des Kindesalters, Berlin, Springer, 1926Abstract
Wie wir das Naive und Unnaive, das Echte und das Unechte umfassende Bereiche des seelischen Lebens in wohl gekennzeichneten Zusammenhängen und Beziehungen durchsetzen sahen, so erweisen sich auch die Tatsachen, die wir mit dem Gegensatzpaare des Unverbindlichen und Verbindlichen bezeichnen wollen, als eigenartige psychologische Gebilde, die in den verschiedensten Gebieten des Seelenlebens aufzeigbar sind. Diesem Gegensatzpaar ist mit den beiden ersten gemeinsam, daß sein erstes Glied den ursprünglichen Zustand oder die ursprüngliche Erlebnis- bzw. Äußerungsweise bezeichnet, und daß sein zweites Glied ein neues, im seelischen Werdegang erst auftretendes Gebilde, ein besonderes Erzeugnis der Entwicklung ist.