Die kindliche Sexualität und die Freudsche Lehre.(Fortsetzung.)
pp. 647-663
in: , Vorlesungen über Psychopathologie des Kindesalters, Berlin, Springer, 1926Abstract
Die in verwickelten soziologischen, weltanschaulichen, religiösen und sittengeschichtlichen Zusammenhängen begründete Behandlung des Geschlechtlichen und Erotischen als einer geheimnisvollen und verborgenen, niedrigen und schlechthin unsittlichen Sphäre hat, wie kaum erwähnt zu werden braucht, insbesondere dazu geführt, das Kind tens anzuziehen, teils abzustoßen, und hat schon im Kinde Verknüpfungen zwischen echter und falscher Scham, Gewissen, Selbstgefühl, Mitteilungsbedürfnis, Unaufrichtigkeit, Schauspielerei und Verschlossenheit gestiftet, welche in der verschiedensten Weise in kindlichen Konflikten wirksam sind. Wir kommen damit zur Erörterung der abnormen Verarbeitungen kindlicher Sexualerlebnisse im weitesten Sinne des Wortes.