Nicht zur genuinen Epilepsie gehörige Krämpfe und Anfälle des Kindesalters
pp. 756-767
in: , Vorlesungen über Psychopathologie des Kindesalters, Berlin, Springer, 1926Abstract
Die erhöhte Krampfbereitschaft des Kindesalters und die Anfallsbereitschaft einiger psychopathischer Veranlagungsformen insbesondere bringt es mit sich, daß wir nicht gerade selten in die Lage kommen, unser Wissen über die genannten Tatsachen angesichts eines bestimmten Falles aus einer allgemein gehaltenen differentialdiagnostischen Erwägung dessen, was in Betracht kommen könnte, zu einem scharfen Entweder—Oder verdichten zu müssen. Um dies zu können, bedürfen wir einer Übersicht über die überhaupt in Frage kommenden Anfallsformen. Sie sind zum Teil heute schon ziemlieh gut herausgearbeitet, und wir wollen uns bemühen, das Gesicherte so zur Darstellung zu bringen, daß es sich zur praktisch-ärztlichen Anwendung eignet, und auf das Theoretische nur insoweit eingehen, als es klärend und nicht verwirrend wirkt. Hier scheint mir Zurückhaltung sehr geboten. In der Einteilung schließen wir uns vor allem an das Beispiel Huslers an, dessen Arbeiten sehr viel zur Klärung beigetragen haben. Wir besprechen die Anfallsarten in folgender Reihenfolge: 1. Gelegenheitskrämpfe, 2. Respiratorische Affektkrämpfe, 3. Kindliche Ohnmachten und orthostatisches Epileptoid, 4. Vasovagale und diesen ähnliche Anfälle, 5. Gehäufte kleine Anfälle (Pyknolepsie), Narkolepsie» 6. Affektepilepsie (Bratz), 7. Kindliche Migräne.