

Hans Werner Henze
pp. 557-572
in: Udo Bermbach (ed), Oper im 20. Jahrhundert, Stuttgart, Metzler, 2000Abstract
Hans Werner Henze wurde am 1. Juli 1926 in Gütersloh/Westfalen geboren. Er wurde Schüler von Wolfgang Fortner in Heidelberg und besuchte Kompositionskurse von René Leibowitz in Paris. 1948/49 war er musikalischer Leiter beim Deutschen Theater in Konstanz von Heinz Hilpert, 1950/53 künstlerischer Leiter des Balletts am Staatstheater Wiesbaden. Nach Verstimmungen mit den Darmstädter Serialisten verließ er 1953 die Bundesrepublik Deutschland und ließ sich in Italien nieder, zunächst auf Ischia, später in Marino bei Rom. In gewisser Weise wurde Italien auch seine politische Heimat. Freundschaft mit Ingeborg Bachmann, seiner bevorzugten literarischen Mitarbeiterin. Nach 1968 näherte er sich der anti-autoritären Studentenbewegung. Aufgrund seines politischen Engagements wurde er vom deutschen Musikbetrieb boykottiert, es kam zu vorübergehenden Schwierigkeiten auch mit seinem Musikverlag Schott. In den siebziger und achtziger Jahren gründete Henze mehrere international beachtete Musikfestivals, so in Montepulciano/Toskana, Mürztal und Deutschlandsberg/Steiermark und Alsfeld/Hessen. 1967/68 lebte er zwei Mal für mehrere Monate in Kuba. Er hielt sich längere Zeit unter anderem in den USA und in Japan auf, immer wieder auch in Deutschland und England. Seit 1982 hat er in Köln eine Kompositionsklasse. 1988 Gründung der Münchner Musiktheater-Biennale, die junge Opernkomponisten fördern will.