

Historische Soziologie und die Beschreibung von Paradoxien
pp. 258-288
in: Frank Welz, UWE Weisenbacher (eds), Soziologische Theorie und Geschichte, Berlin, Springer, 1998Abstract
Die Geschichte ist, in den Worten von Michel Serres, der »Ort der zureichenden Ursachen ohne Wirkung, der gewaltigen Wirkungen aus unbedeutenden Gründen, der starken Folgen aus schwachen Ursachen, der strikten Effekte aus zufälligen Gründen«.1 Geschichte, so kann man fortfahren, ist das Feld, auf dem sich Unerwartetes, Überraschendes als Folge menschlichen Handelns ereignet, Kleines aus großen Ambitionen, Bedeutendes aus bescheidenen Absichten folgt. Geschichte ist nie langweilig — wer interessiert sich schon für langweilige Geschichten? —, sondern dramatisch; und der Höhepunkt des Dramas ist die paradoxe Verwicklung (etwa: subjektiv unschuldig, objektiv schuldig) des scheiternden Helden.