

Die Aufhebung der Metaphysik in Dialektik
pp. 46-101
in: , Weltentwurf und Reflexion, Stuttgart, Metzler, 2005Abstract
Der Verfall der klassischen Metaphysik in der Philosophie nach Hegel erweist sich als ein Verzicht auf die weltanschaulich organisierende Kraft der Philosophie, als ein Verzicht auf eine mit dem Anspruch auf Allgemeinverbindlichkeit auftretende Orientierung des Menschen in der Welt und damit auf den Entwurf von gesellschaftlichen Zielen und Perspektiven. Der Irrationalismus lebensphilosophischer Prägung ist der gemeinsame Nenner für ebenso zahlreiche wie beliebige private Sinnentwürfe, und die Varianten positivistischer Denkweise in ihrer Beschränkung auf wissenschaftstheoretische und erkenntnistheoretische Probleme münden in einen Pluralismus, dessen konsequente Zuspitzung im »erkenntnistheoretischen Anarchismus« Paul Feyerabends zur Konkurserklärung jeder auf Wahrheit gerichteten philosophischen Theoriebildung führt. Feyerabends Proklamation »anything goes« ist der extreme Gegenpol zu Hegels Feststellung, die Philosophie habe »die Wahrheit zu ihrem Gegenstande«.1