

Dialektisch-behaviorale Therapie für Borderline-Persönlichkeitsstörungen
pp. 1039-1048
in: Hans-Jürgen Möller, Gerd Laux, Hans-Peter Kapfhammer (eds), Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie, Berlin, Springer, 2017Abstract
Die dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) wurde ursprünglich von Marsha Linehan als störungsspezifisches modulares Behandlungsprogramm für chronisch suizidale Patientinnen mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen entwickelt. Heute gilt die DBT mit über 15 kontrolliert-randomisierten Studien als das wissenschaftlich am besten nachgewiesene Konzept für die Behandlung von Borderline-Störungen. Die DBT basiert auf einem neurobehavioralen Krankheitsmodell und bietet klare Entscheidungsalgorithmen für eine Vielzahl von therapeutischen Interventionen wie Beziehungsgestaltung, Arbeit mit borderlinetypischen Emotionen und Kognitionen, Vermittlung von Fertigkeiten Verbesserung der sozialen Interaktion und Entwicklung von wohlwollender Selbstakzeptanz. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Ergänzungen und Erweiterungen für komorbide Störungen wie PTBS, Alkohol- und Drogenabusus und Essstörungen entwickelt und evaluiert. Auch für Jugendliche mit Störungen der Emotionsregulationen liegen mittlerweile empirisch gesicherte DBT-Programme vor.