

Soziale Welten und Biographie
pp. 209-220
in: Helma Lutz, Martina Schiebel, Elisabeth Tuider (eds), Handbuch Biographieforschung, Berlin, Springer, 2018Abstract
Soziale Welten sind Arrangements der kreativen Wissensproduktion und der praktischen Anwendung von Wissen. Im Mittelpunkt sozialer Welten stehen thematisch eingegrenzte Problembereiche und auf sie gerichtete Aktivitäten der Analyse und der Bearbeitung durch die Akteur_innen, die miteinander die jeweilige soziale Welt bilden. Der Austausch zwischen den Akteur_innen sozialer Welten findet in sozialen Arenen statt. Für die Entfaltung von Biographien sind soziale Welten eine wesentliche soziale Bedingung. Sie stellen ein Verbindungsstück zwischen dem Leben des einzelnen Menschen und der gesellschaftlichen Situation dar. Sozialwelt-Aktivitäten bekommen eine besondere biographische Relevanz für die engagierten Akteur_innen und können zum Anregungsrahmen für biographische Wandlungsprozesse und biografische Arbeit werden. Die Begriffe 'soziale Welt" und "Sozialwelt" werden im vorliegenden Beitrag synonym verwendet. "Sozialwelt" wird dabei in Wortzusammensetzungen genutzt.