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Das visuelle Feld der Biographie
neue Fragen und Zugänge
pp. 403-413
in: Helma Lutz, Martina Schiebel, Elisabeth Tuider (eds), Handbuch Biographieforschung, Berlin, Springer, 2018Abstract
Wie werden Biographien bildlich gestaltet und welche Zusammenhänge lassen sich zwischen visuellen und sprachlichen Darstellungsweisen ausmachen? Das ist eine neue Frage in der Biographieforschung, die nicht zuletzt mit der Zunahme bildlicher Kommunikation in digitalen Welten, und insbesondere in den sogenannten Sozialen Medien, immer relevanter wird. Konzeptionelle Überlegungen zur Bedeutung von Bildern und insbesondere von Fotografien in bild-biographischen Konstruktionsprozessen liegen in Ansätzen vor. Wiewohl noch kein etabliertes Forschungsfeld, wird die bildliche Dimension von Biographien im Verhältnis zu deren Narration vor allem in Arbeiten von NachwuchswissenschaftlerInnen zum Thema gemacht, etwa mit Untersuchungen zur Rolle von Bildern und Fotografien in transnationalen Familien und Migrationsprozessen ebenso wie in generationellen Tradierungsprozessen. Insgesamt gilt es der Frage nachzugehen, ob, und wenn ja, inwieweit mit neuen digitalisierten visuellen Kommunikationsformen Verschiebungen in biographischen Konstruktionsprozessen einhergehen. Damit verbunden ist auch die Frage, ob, und wenn ja, inwieweit eine Erweiterung vorliegender Konzepte von Biographie um eine visuelle Dimension erforderlich wird.