

Arno Schmidt / Alfred Andersch
Szenen einer Freundschaft
pp. 332-338
in: Norman Ächtler (ed), Alfred Andersch, Stuttgart, Metzler, 2016Abstract
Arno Schmidt war, wie er nicht nur mir einmal gesagt hat, »kein Mann für Freundschaften «. Man wird den Jugendfreund Heinz Jerofsky nennen können, vielleicht das Verhältnis zu dem Maler Eberhard Schlotter, wenn auch wohl nur in gewissen Zeiten der gemeinsamen Bekanntschaft. Liest man den Briefwechsel zwischen Schmidt und Andersch, wird man, jedenfalls von einem gewissen Punkt an, von Freundschaft sprechen können. Wenn man das kann, so lag das an Alfred Andersch. Ob aus Klugheit, ob aus Neigung – er vermied zu große Nähe, an der diese Freundschaft gescheitert wäre. Es war eine freundschaftliche Beziehung auf Distanz, mit wenigen Begegnungen, doch zeigen die Briefe eine durchaus vorhandene emotionale Nähe.