

Krankheit als biographischer Ausnahmezustand
Der objektive Faktor Subjektivität
pp. 125-137
in: Dieter Nittel, Astrid Seltrecht (eds), Krankheit: lernen im Ausnahmezustand?, Berlin, Springer, 2013Abstract
Leben ist ein fortwährender Prozess der Wandlung, unvorhersagbar und voller Überraschungen. Zwischen Chaos und Ordnung, Anpassung und Widerstand, Freiheit der Entscheidung und Erleiden des Vorgegebenen ist der Mensch herausgefordert, eine einzigartige biographische Welt zu gestalten, die seinen Namen trägt. Er lernt zu leben und hofft darauf, dass das geplante Leben dem Wunsch nach Beständigkeit entspricht und »normal«, d.h. wie erwartet, verläuft. Krisen und Krankheiten wie Brustkrebs oder Herzinfarkt stellen als Ausnahmezustände dieses Interesse des Menschen infrage und fordern meistens überfallartig zum Umdenken, zur Umgestaltung und Neuordnung des Lebens heraus.