Organisationen als Akteure in sozialen Feldern

Eine Modellierungsstrategie am Beispiel Deutscher Hochschulen

Christian Baier

Andreas Schmitz

pp. 191-220

in: Stefan Bernhard, Christian Schmidt-Wellenburg (eds), Feldanalyse als Forschungsprogramm 1, Wiesbaden, Verlag für Sozialwissenschaften, 2012

Abstract

Der Beitrag entwickelt eine empirische Modellierungsstrategie, die die feldanalytische Perspektive Pierre Bourdieus zur Untersuchung von Organisationen als Akteure verwendet. Dazu werden die drei zentralen Konzepte dieser Perspektive – Feld, Kapital und Habitus – am Beispiel deutscher Hochschulen für die Untersuchung von Organisationen spezifiziert. Im Anschluss werden Ergebnisse einer laufenden Studie präsentiert, die auf der Basis dieser Konzepte durchgeführt wird. Das Feld der deutschen Hochschulen wird strukturiert durch Unterschiede im verfügbaren Kapitalvolumen und Differenzen in den wissenschaftlichen Investitionspraktiken, deren Fokus entweder auf wirtschaftlicher Verwertbarkeit des erzeugten Wissens oder der Erfüllung staatlicher Funktionen durch die Hochschule liegt. Anhand der Reaktionen auf die jüngsten hochschulpolitischen Reformen werden drei Formen des organisationalen Habitus identifiziert. Abschließend werden methodologische Leitlinien einer feldtheoretischen Organisationsanalyse formuliert und notwendige Weiterentwicklungen diskutiert.

Cited authors

Bourdieu Pierre