Die Beurteilung der Intelligenz
pp. 94-109
in: , Vorlesungen über Psychopathologie des Kindesalters, Berlin, Springer, 1926Abstract
Das Bedürfnis, in der Beurteilung des Grades der geistigen Schwäche bzw. der vorhandenen geistigen Fähigkeiten nicht nur auf die schlichte Beobachtung des Verhaltens, die von Zufälligkeiten so besonders abhängig ist, und auf das Urteil des Lehrers auf Grund der Schulleistungen angewiesen zu sein, also von Eindruck und Lehrplanschematismus unabhängig zu werden, hat zu den verschiedensten Bemühungen um eine exaktere Prüfung der Intelligenz geführt. Der Grundgedanke dieser Bestrebungen war auf die Gewinnung fester Maßstäbe gerichtet, bestehend in Intelhgenzleistungen, welche dem erfahrungsgemäßen Durchschnitt einer jeden Altersstufe angemessen sind. Es sollen zu diesem Zweck — wir beschränken uns auf die Frage des kindlichen Schwachsinns — Proben ermittelt werden, deren Erfüllung die Durchschnittsbegabung bzw. die durchschnittliche Entwicklung jeder Altersstufe dartut, deren völlige oder teilweise Nichterfüllung den intellektuellen Rückstand nicht nur zu erweisen, sondern auch zu bemessen gestattet.