

Annotationen zu David Wellberys Thesen
pp. 139-141
in: Lutz Danneberg, Friedrich Vollhardt (eds), Wie international ist die Literaturwissenschaft?, Stuttgart, Metzler, 1996Abstract
Daß eine nationalphilologische Ausrichtung der Literaturwissenschaft eine starke Selektionssteuerung begründe, die in einen narrativen (teleologischen) Diskurs münde und sich als hermeneutische Sinnerschließung verstehe (ursprüngliche Sinngebung, Sinnentfremdung, Wiedergewinnung des Sinns); daß eine Internationalisierung der Literaturwissenschaft hingegen nicht vereindeutige, sondern pluralisiere, damit die Chance zu ästhetischer Erfahrung und aus der wechselseitigen Distanz gewonnener Beobachtung (theoretischer Reflexion) eröffne; schließlich im Aufdecken der Kontingenz von Diskursregeln die Möglichkeit zu ihrer Dekonstruktion schaffe: mit dieser These David Wellberys wird sich mein nachfolgender Kommentar beschäftigen.