

Die Trümmer der Geschichte
Über römische Erfahrungen Goethes
pp. 140-150
in: Hartmut Eggert, Ulrich Profitlich, Klaus R. Scherpe (eds), Geschichte als Literatur, Stuttgart, Metzler, 1990Abstract
Zwiespältig klingen diese Sätze eines ersten Resümees, das Goethe zehn Tage nach der Ankunft in der »Hauptstadt der alten Welt«, am 7. November 1786, für den Freundeskreis in Weimar fixiert.2 Mit einem vorangestellten »Gestehen wir jedoch« gehen die gleichen Sätze nur leicht abgewandelt in den ersten Teil des ersten Buchs der Italienischen Reise ein, der 1816 erscheint.3 Und dort ist noch Monate später, unter dem 22. Januar 1787, notiert: »auch in Rom ist zu wenig für den gesorgt, dem es Ernst ist, ins Ganze zu studieren. Er muß alles aus unendlichen, obgleich überreichen Trümmern zusammenstoppeln.«4