

Praxis und praktische Vernunft
pp. 109-127
in: Thomas Alkemeyer, Volker Schürmann, Jörg Volbers (eds), Praxis denken, Berlin, Springer, 2015Abstract
Als inchoativ (von lateinisch inchoāre, "anfangen") werden in der Sprachwissenschaft Verben bezeichnet, die den in der Regel plötzlichen Beginn eines Geschehens ausdrücken. Sie unterscheiden sich damit von durativen (den Verlauf einer Handlung) und resultativen (das Ergebnis einer Handlung bezeichnenden) Verben. So bildet etwa "brennen" den durativen Gegenpol zum resultativen "verbrennen" und zum inchoativen "entbrennen". In meinem Beitrag möchte ich versuchen, ausgehend vom pragmatistischen Begriff menschlicher Praxis den moral point of view bzw. den spezifischen Eigensinn des Ethischen im Sinne eines Ermöglichens von Anfängen auszubuchstabieren.