

Therapeutisches Drugmonitoring in der Psychiatrie
pp. 671-684
in: Hans-Jürgen Möller, Gerd Laux, Hans-Peter Kapfhammer (eds), Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie, Berlin, Springer, 2017Abstract
Die Dosis bestimmt die Wirkung eines Arzneistoffs. Diese Gesetzmäßigkeit ist seit gut 500 Jahren bekannt. Heute wissen wir es genauer: Die Konzentration am Wirkort bestimmt die Wirkung. Für therapeutisch erwünschte Wirkungen von Psychopharmaka sind es die Konzentrationen im Gehirn. Da bei gleicher Dosis von Patient zu Patient sehr unterschiedliche Wirkstoffkonzentrationen resultieren können und die Konzentration im Blut gut mit den Konzentrationen im Gehirn korrelieren, ist es sinnvoll, die Psychopharmakotherapie durch Messung der Wirkstoffkonzentrationen im Blut zu steuern, durch sog. therapeutisches Drugmonitoring (TDM). Durch TDM können Hinweise auf Complianceprobleme, pharmkokinetische Wechselwirkungen oder genetische Auffälligkeiten im Arzneimittelmetabolismus individueller Patienten erhalten werden. TDM ist ein Instrument der personalisierten Pharmakotherapie, mit dem sich die Effektivität und Sicherheit von Psychopharmaka steigern lässt.