

Zur prognostischen Bedeutung des Tatverhaltens bei Sexualdelinquenz
pp. 41-46
in: Frank Schneider (ed), Positionen der Psychiatrie, Berlin, Springer, 2012Abstract
Die im kriminalistisch-polizeipsychologischen Kontext entwickelte Form der Tathergangsanalyse soll in ihrem eigentlichen Anwendungsfeld unterstützend der Ermittlung unbekannter Täter bei schweren Gewalt- und Sexualdelikten dienen. Die vorliegende Arbeit zeigt zunächst theoretisch auf, wie die hierbei entwickelten Methoden der Tathergangsanalyse potenziell auch bei der forensisch-kriminalprognostischen Einschätzung von Tätern ihre Anwendung finden könnten. Eine empirische Rückfallstudie an 850 Sexualdelinquenten aus Berlin belegt im Weiteren das tatsächliche prognostische Potenzial von tathergangsanalytischen Variablen. Sie erwiesen sich demnach nicht nur für sich genommen als valide, sondern führten auch im Kontext etablierter standardisierter Prognoseinstrumente zu substanziellen Verbesserungen der Prognosegenauigkeit und könnten sogar klinisch-idiographische Einschätzungen weiter substanziieren.