Abstract
Trotz einer umfangreichen und vielfältigen Materialbasis kann die Parodien-Forschung nach wie vor als Randgebiet der germanistischen Forschung betrachtet werden. Wer sich mit Parodien beschäftigt, "tut das nicht ohne Gewissensbisse; er muß doch wenigstens gewärtig sein, von seriösen Literaturwissenschaftlern nicht mehr gegrüßt zu werden."1 Das Interesse der literatur- und kulturwissenschaftlichen Forschung an der Textsorte Parodie reicht zwar vereinzelt bis in ästhetische und poetische Schriften des achtzehnten und neunzehnten Jahrhunderts zurück, etabliert sich aber zum größten Teil erst in der Zeit nach 1945.